Concanamycin A kann die Vermehrung von Influenza-Viren stoppen

Bei Concanamycin A handelt es sich um ein Antibiotikum, das aus S. diastatochromogenes gewonnen wird. Es zeigt sich wirksam gegen einige Pilze und Hefen. Concanamycin A gilt als hoch potenter Hemmstoff der ATP-getriebenen Protonenpumpen, welche auch Vakuolar-Typ H+ATPasen (V-ATPasen) genannt werden. Diese senken den ph-Wert von intrazellulären Kompartimenten und transportieren Protonen über die Plasmamembran. Sie sind enorm wichtig bei der Endozytose und dem intrazellulären Membrantransport.

Concanamycin A in Verbindung mit Influenza-Viren

Es zeigte sich, dass Concanamycin A das Eindringen von Influenza-Viren in Zellen blockiert, sofern es in der Anfangsphase der Infektion vorhanden ist. Dabei ist es nicht so, dass das Anheften der Viruspartikel an die Zellen verhindert wird. Vielmehr wird der Austritt des Influenzavirus aus dem Endosomen der entscheidende Schritt, der durch das Antibiotikum verhindert wird. Das Virus bleibt demnach im Endosom gefangen und ist unfähig, sich zu vermehren.

Dieser Prozess, der den Eintritt des Influenzavirus in die Zellen hemmt, findet unter sauren Bedingungen statt. Bei Aufhebung des pH-Gradient durch Vorinkubation der Zellen bei saurem pH-Wert findet der Eintritt der Influenzaviren auch bei Abwesenheit von Inhibitoren nicht statt. Das deutet darauf hin, dass saure Bedingungen allein nicht ausreichen, um den Eintritt der Viren in die Zellen zu fördern. Für diesen Schritt braucht die Virusinfektion einen pH-Gradienten.

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Reference:
Guinea R, Carrasco L. Concanamycin A blocks influenza virus entry into cells under acidic conditions. FEBS Lett. 1994 Aug 8;349(3):327-30. doi: 10.1016/0014-5793(94)00695-4. PMID: 8050591.

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