Ketamin – ein Narkotikum gegen schwere Depressionen

Depressive Störungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Jeder zehnte Erwachsene erleidet mindestens einmal im Leben eine depressive Episode. In den meisten Fällen lassen sich die Symptome durch Verhaltenstherapie oder herkömmliche Medikamente lindern. In etwa 30 Prozent aller Fälle erweisen sich die Therapieansätze jedoch als wirkungslos. Man spricht von therapieresistenten Erkrankungen.

Herkömmliche Antidepressiva in einigen Fällen wirkungslos

Die meisten der in Deutschland verabreichten Antidepressiva wurden auf Basis der Hypothese entwickelt, dass im Gehirn ein Mangel an für die Reizweiterleitung wichtigen Neurotransmittern (Serotonin, Dopamin und Noradrenalin) vorliegt. Dieser Mangel führt zu den bekannten Symptomen wie einer Verschlechterung der Stimmungslage, psychomotorischer Verlangsamung und mehr. Herkömmliche Antidepressiva sorgen für eine höhere Verfügbarkeit der Monoamine im synaptischen Spalt von Neuronen und ermöglichen damit eine gesteigerte Reizweiterleitung und eine positivere Stimmungslage.

Leider spricht nur ein Teil der Erkrankten auf diese Art Antidepressiva an. Ein weiteres Problem besteht darin, dass es oft mehrere Wochen konstanter Einnahme benötigt, bis eine spürbare Verbesserung der Symptome eintritt. Gleichzeitig kommt es häufig zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Angstzuständen und Gewichtszunahme. Nachvollziehbar also, dass Betroffene das Medikament oft frühzeitig wieder absetzen.

Hoffnungsträger Ketamin reguliert Glutamat-GABA-Dysbalance

In den vergangenen 20 Jahren wurde intensiv geforscht, um alternative Lösungen zu entwickeln. Ein Wirkstoff, ursprünglich als Anästhetikum bekannt, zeigt sich hier als Hoffnungsträger: Ketamin. Ketamin kann binnen kürzester Zeit Depressionen lindern und Suizidgedanken beseitigen.

Ketamin wurde bisher oft als Racemat verwendet. Also als eine Mischung aus den Enantiomeren (S)-Ketamin und (R)-Ketamin. Erst seit 2019 ist das reine (S)-Enantiometer Esketamin als intranasaler Wirkstoff zur Behandlung von Depressionen zugelassen.
Dies gelingt zum einen dadurch, dass Ketamin die Korrektur einer gestörten Glutamat-GABA-Dysbalance ermöglicht. Bei depressiven Menschen zeigt sich ein überaktives glutamaterges System. Als NMDA-Rezeptor-Antagonist kann Ketamin hier wirkungsvoll eingreifen und regulieren. Darüber hinaus regt der Wirkstoff die Aussprossung von Dornfortsätzen an den Dendriten an.

Positive Wirkung bereits nach Stunden

Ein großer Vorteil von Ketamin ist die schnelle Wirkung, die oft schon nach wenigen Stunden bis Tagen einsetzt. Im Vergleich dazu: Herkömmliche Antidepressiva zeigen in der Regel erst nach einigen Wochen Wirkung.
Bei einer intravenösen Therapie treten als häufige Nebenwirkungen Benommenheit, Unruhe und dissoziative Phänomene am Infusionstag auf. Bei einer intranasalen Anwendung seien die Nebenwirkungen wesentlich schwächer ausgeprägt. Beim Einsatz von Ketamin zur Depressionstherapie wird eine etwa zehnfach geringere Dosis verwendet als zur Anästhesie. Trotz allem kann das Nasenspray nicht an Patienten abgegeben werden. Es wird ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht appliziert.
Der Großteil der behandlungsbedingten Nebenwirkungen, wie zum Beispiel dissoziative Symptome, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Blutdruck und Sedierung, treten direkt nach der Dosierung auf und verschwinden in der Regel am selben Tag wieder.

Nähre Informationen zu Ketamin und weiteren Wirkstoffen

Sie haben Fragen zu diesem Wirkstoff?

Dann schicken Sie uns gerne eine Nachricht.

Sind Sie auf der Suche nach weiteren Wirkstoffen? 

Spezielle Produkte fordern spezielle Partner. In Zusammenarbeit mit unseren langjährigen und zuverlässigen Partnern bieten wir individuelle Kundensynthesen und Auftragsherstellungen an.
Wir suchen für Sie den richtigen Partner in unserem weltweiten und seit Jahren etablierten Netzwerk aus qualifizierten Lieferanten.
Einen Überblick über unsere Wirkstoffe finden sie hier. 

Weitere News