Avarol aus Meeresschwämmen

Wussten Sie, dass Meeresschwämme Medikamente produzieren? Sie schützen sich tagtäglich durch eine Vielzahl von Wirkstoffen gegen ihre natürlichen Feinde. Einige dieser Stoffe, wie zum Beispiel Avarol, werden bereits erfolgreich gegen Viruserkrankungen oder Krebs eingesetzt. Forscher versuchen nun, die Meeresschwämme zu züchten, um größere Mengen der Wirkstoffe zu gewinnen.
Meeresschwämme finden sich meist fest verankert an Felsen, tief auf dem Meeresgrund. Da sie nicht einfach vor ihren Feinden flüchten können, verteidigen sie sich durch bioaktive Substanzen. Und genau diese Substanzen sind von hohem pharmazeutischem Wert. Einziges Problem: Sie stehen bis jetzt nur in kleinen Mengen zur Verfügung. Forscher versuchen nun, dies zu ändern. Ziel ist es, diese Rohstoffe nachhaltig und schonend nutzen zu können.

Schon in den fünfziger Jahren wurde beispielsweise der Wirkstoff Arabinose-Nucleoside entdeckt. Heute setzt man nachgebildete Syntheseprodukte gegen Krebs und Virusinfektionen ein. In der Zwischenzeit befinden sich weitere Medikamente im Versuchsstadium. Kein Wunder, denn die in den Schwämmen vorkommenden Wirkstoffe verfügen über eine ganze Palette an pharmazeutisch nutzbaren Eigenschaften.

Eine interessante Verbindung aus Meeresschwämmen ist Avarol
CAS-No.: 55303-98-5, Cfm article number: 5500471

Aus dem Höhlenwächterschwamm (Dysidea avara) stammt zum Beispiel der Wirkstoff Avarol (in oxidierter Form Avaron). Avarol wirkt antibakteriell, hemmt das Zellwachstum und verhindert die Vermehrung von HI-Viren. Noch kann dieser Stoff nicht synthetisch hergestellt werden. Er kommt jedoch in vergleichsweise hoher Menge auf natürliche Weise vor und gilt damit als Kandidat für mögliche Aids-Medikamente.

Avarol gibt auch Hoffnung bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Analysen der molekularen Mechanismen der Avarol-induzierten Apoptose zeigen eine Hochregulierung des ER-Stressmarkers BiP und des ER-Stressabhängigen Apoptose-Induktors CHOP in PDAC-Zellen – aber nicht in normalen Zellen. Dies deutet darauf hin, dass Avarol selektiv wirkt. Vorliegende Studien zeigen, dass Avarol ein Potenzial als Chemotherapeutikum für PDAC besitzt.

 

Avarol induces apoptosis in pancreatic ductal adenocarcinoma cells by activating PERK-eIF2α-CHOP signaling. Mar. Drugs 2015, 13, 2376-2389; doi:10.3390/md13042376

Wir bieten Avarol und viele weitere verwandte Verbindungen  als Forschungsreagenzien an.

Ähnliche, aus Meeresschwämmen stammende Moleküle sind:

•    Aerothionin, CAS: 28714-26-3, Cfm Artikel Nummmer: 5500465                  
•    Homoaerothionin, CAS-No.: 34232-66-1, Cfm Artikel Nummer: 5500466                  
•    Acetyl verongiaquinol, CAS-No.: 153535-66-1, Cfm Artikel Nummer: 5500464                  
•    Isofistularin-3, CAS-No.: 87099-50-1, Cfm Artikel Nummer: 5600057                  
•    (+)-Aeroplysinin-1, CAS-No.: 28656-91-9, Cfm Artikel Nummer: 5500179

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