Die Tulpe – Pflanze des Monats April

Tulpen (Tulipa) gehören als größte Zwiebelblumengattung zur Familie der Liliengewächse. In Mittel- und Südeuropa, Vorder- bis Zentralasien und Nordafrika gibt es rund 150 verschieden wilde Arten. Die Gartentulpe wurde aus mehreren wilden Arten im Mittleren Osten kultiviert. Die einzige Wildtulpe, die in Deutschland zu finden ist, ist die Tulipa sylvestris. Die Inhaltsstoffe der Tulpe wirken antimikrobiell. Doch Vorsicht – alle Pflanzenteile sind giftig.

Die Tulpe in der Homöopathie

Es gibt daher in Deutschland keine therapeutischen Anwendungen, obwohl sie ursprünglich in Europa als Heilpflanze dienen sollte. Lediglich in der Homöopathie finden ihre Wirkstoffe in stark verdünnter Form sowie als isolierte Stoffe in Fertigpräparaten Anwendung.

In der Chinesischen Medizin kommt die Tulipa edulis zum Einsatz. So wird beispielsweise die Zwiebel genutzt, um Halsentzündungen, Geschwüre und Blutstau zu behandeln.

Tulpe: Giftig von der Zwiebel bis zur Blüte

In Zwiebeln und Sprossen der Tulpe findet sich Tulipanin, dazu kommt Tuliposid Ab, B, C. Tulipanin ist ein Delphinidin, also ein Aglycon zahlreicher Anthocyane. Tulipanin verleiht den Pflanzen übrigens ihre leuchtende Farbe.

Alle Bestandteile der Tulpe sind giftig: Zwiebeln, Stängel, Blätter und Blüten. Besonders konzentriert ist das Gift in den Zwiebeln. Eine Vergiftung äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und ein Absinken der Körpertemperatur. Auch ein Atemstillstand ist möglich.

Auf der Haut sorgt das Tulpengift für eine Dermatitis, auch Tulpenkrätze genannt. Der ekzemartige Ausschlag juckt und schmerzt. Die Haut zeigt Rötungen und Schwellungen – sogar brüchige Fingernägel sind möglich. Bei Tulpenzüchtern kommt es häufig zu allergischen Reaktionen, den so genannten „Tulpenfingern“. [1].

Während eine Entzündung der haut in der Regel ohne Behandlung wieder abheilt, kann der Verzehr der Pflanzenteile weitreichende Folgen nach sich ziehen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme empfiehlt es sich, große Mengen Wasser zu trinken und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Tulpenextrakt in der Kosmetik

Tulpenextrakt ist reich an antioxidativen Flavonoiden. Er induziert die Kollagenproduktion,
Immunzellproliferation und epidermale Reparatur. Tulpenextrakt hat somit eine messbar positive Wirkung auf gealterte Haut [2].

[1] Tulip fingers. Gette MT, Marks JE Jr. Arch Dermatol. 1990 Feb;126(2):203-5. PMID: 2137323

[2] Purple tulip extract improves signs of skin aging through dermal structural modulation as shown by genomic, protein expression and skin appearance of volunteers studied.
Hajem N, Manzato L, Branchet MC, Herlin A, Hassanaly S, Huguet E, Himbert F, Bernard P, Dussert AS, Choulot JC, Boisnic S, Kéophiphath M. J Cosmet Dermatol. 2021 Feb;20(2):691-702. doi: 10.1111/jocd.13583. Epub 2020 Jul 21. PMID: 32613704

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