Heilpflanze des Monats November: Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Seine Blätter erinnern an die Zähne eines Löwen – daher ihr Name: Löwenzahn. Im Frühjahr sprießen die typischen gezackten Blätter aus dem Erdreich, gleich darauf wächst ein bis zu 30 cm hoher Stengel daraus. Bald zeigen sich die leuchtend gelben Blüten, welche sich nach kurzer Zeit zu sogenannten Pusteblumen entwickeln. Daran haben vor allem Kinder ihre Freude, wenn sie die kleinen Schirmchen mit den Pflanzensamen über die Wiese pusten.

Löwenzahn: wirksames Heilmittel von Blüte bis Wurzel

Schon im Altertum galt der Löwenzahn als Heilpflanze. Im Mittelalter nutzten Verfechter der sogenannten Signaturenlehre die leuchtend gelben Blüten gegen Gelbsucht. Damals glaubten Heilkundige, dass sich von den äußeren Merkmalen einer Pflanze, in diesem Falle der Farbe, auf deren Wirkung im Körper schließen lässt.

Auch heute findet der Löwenzahn Verwendung in der Medizin – und zwar die ganze Pflanze, von den Blüten bis zur Wurzel. Besonders wertvoll sind dabei die Bitterstoffe, wie das Eudesmanolid Tetrahydroiridentin B oder das Germacranolid Ainsliosid. Darüber hinaus enthält die Taraxacum officinale Triterpene, zum Beispiel Taraxasterol, Sterole wie Sitosterol sowie Flavonoide und Cumarine. In der Wurzel finden sich Schleimstoffe und – vor allem im Herbst – Zucker und Inulin. Im Kraut lässt sich außerdem Kalium nachweisen.

Bitterstoffe: verdauungsfördernd, blutreinigend, entschlackend

Die Bitterstoffe aus dem Löwenzahn regen die Speichelbildung an und fördern die Bildung von Magensäure. Gleichzeitig werden vermehrt Verdauungshormone und -enzyme freigesetzt und die Gallentätigkeit angekurbelt. Das alles hält die Verdauung ordentlich auf Trab und beugt Völlegefühl und Blähungen vor. Kalium und Flavonoide wirken zudem harntreibend. Der Löwenzahn hat insgesamt eine stark blutreinigende Kraft und sorgt dafür, dass alte Schlacken aus dem Körper ausgeschieden werden. Das macht die Heilpflanze auch interessant bei rheumatischen Erkrankungen.

Verwendet werden können Blätter, Blüten und sogar die Wurzeln des Löwenzahns. Besonders wirksam ist die Pflanze als Tee oder Tinktur, bestehend aus möglichst allen drei Pflanzenteilen.

Leiden Sie ab und zu an Verspannungen, vielleicht durch Stress bedingt? Auch hier kann Löwenzahn Ihnen Gutes tun. Aus den Blüten lässt sich eine Essenz zubereiten, die für Muskelentspannung sorgt. Vor allem dann, wenn diese durch psychische Anspannung entstanden sind.

Löwenzahn in der Kulinarik

Zu guter Letzt bereichert der Löwenzahn auch unsere Kulinarik. Vor allem Im Frühjahr können Sie die jungen Blätter als Salat verzehren – vorausgesetzt, Sie mögen den herben Geschmack.

Aus den Löwenzahn-Wurzeln lässt sich eine Art Kräuter-Kaffee zubereiten. Dazu zerkleinern Sie die Wurzeln und legen sie zum Trocknen aus. Anschließend rösten Sie die Wurzelteile in einer Pfanne und geben sie anschließend in die Kaffeemühle. Auf eine Tasse Wasser geben Sie dann einen Teelöffel des Pulvers und lassen es kurz ziehen. Besonders gut schmeckt der Kräuter-Kaffee mit etwas Milch, Honig und einer kleinen Prise Zimt.

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