Ferulasäure – multifunktionaler Pflanzenwirkstoff

Höhere Gedächtnisleistung, wirksamer Hautschutz, wohlschmeckendes Aroma – all das liefert Ferulasäure.

Vor Jahren fand ein Forscherteam aus Halle und Magdeburg einen Wirkstoff in der Rosenwurzelpflanze, der gegen Demenz wirken soll: ein Ester der Ferulasäure (Ferulasäure-Eicosyl-Ester FAE-20). Studien an Fruchtfliegen konnten diese Wirkung bestätigen. Das Forscherteam konnte zeigen, dass die Gedächtnisleistung von Fruchtfliegen nach der Gabe von FAE-20 im Futter etwa um ein Drittel besser war als bei nicht behandelten Artgenossen. Das Experiment basierte auf der sogenannten Konditionierung. Die Fliegen lernten, einen Duft mit einer Belohnung in Form von Zucker zu verknüpfen.

Ferulasäure – häufig zu finden in der Pflanzenwelt

Ferulasäure ist einer der am häufigsten vorkommenden Stoffe in der Pflanzenwelt und hat mehr zu bieten als die Gedächtnis-fördernde Wirkung. Sie schenkt unserer Haut besonderen Schutz, zählt zu den Antioxidantien und filtert UV-Strahlen, was sie interessant für die Kosmetik-Industrie macht.

Als natürlich vorkommender pflanzlicher Inhaltsstoff, kann Ferulasäure bedenkenlos verwendet werden.

Sie findet sich vor allem:

  • in Getreide, Reis, Mais, Soja, aber auch in Obstsorten wie Orangen und Bananen
  • in geröstetem Kaffe, Tomaten und Oliven
  • in manchen Kräutern, wie zum Beispiel Dill

Antioxidatives Anti-Aging-Mittel

Doch wie genau wirkt Ferulasäure? Sie ist Bestandteil eines umfassenden Stoffwechselvorganges in einer Pflanze. Pflanzen bilden permanent diverse Stoffe, die dem Aufbau der Pflanzen-Zellwand dienen. In erster Linie handelt es sich dabei um Polyphenole. Diese Stoffe liefern dem menschlichen Körper beim Verzehr zwar keinerlei Energie, gelten aber als sehr gesundheitsfördernd und wirken wie Antioxidantien.

Diverse Studien über die medizinische Wirksamkeit von Ferulasäure zeigten folgende positive Effekte:

  • Antioxidative Wirkung: Antioxidantien stoppen chemische Kettenreaktionen im Organismus, welche Zellen schädigen könnten. Ausgelöst werden diese schädlichen Reaktionen durch oxidativen Stress. Oxidativer Stress entsteht beispielsweise durch UV-Strahlung, psychische Belastung, Umweltverschmutzung, Nikotinkonsum und eine unausgewogene Ernährung.
  • Anti-Aging-Wirkung: Oxidativer Stress setzt einem Organismus gewaltig zu und lässt ihn vorschnell altern. Hier kann Ferulasäure einen Beitrag leisten, indem sie die Zellen widerstandsfähiger macht und oxidativen Stress abwehrt.
  • UV-Schutz: Ferulasäure kann vor Sonnenbrand schützen. In Kombination mit den Vitaminen C und E bietet sie darüber hinaus eine schützende Wirkung gegen Hautkrebs.

Massiver, lang andauernder oxidativer Stress zeigt sich also äußerlich in Form von Hautalterung. Doch auch im Inneren des Körpers kann er verschiedene Erkrankungen auslösen, wie zum Beispiel Herz- Kreislaufprobleme, Diabetes mellitus oder Krebs.

Ferulasäure in Kosmetik, Medizin und Food-Industrie

Während Forscher sich mit möglichen Therapieansätzen in diesen Bereichen auseinandersetzen, kommt der Wirkstoff in diversen Kosmetikprodukten bereits erfolgreich zum Einsatz. In Form von Cremes und Lotionen hilft er, feine Linien und Falten zu reduzieren, Altersflecken zu minimieren und schlaffer Haut zu mehr Spannkraft zu verhelfen, denn neben der antioxidativen Wirkung kurbelt Ferulasäure die Kollagen- und Elastin-Produktion an.

Fazit: Ferulasäure ist ein vielseitig wirksamer, sekundärer Pflanzenstoff, der sowohl in Hautpflegeprodukten als auch als in Nahrungsmitteln gesundheitsfördernd wirkt. So ganz nebenbei verleiht sie vielen Biersorten ihr typisches Aroma und gilt als Ausgangsprodukt bei der Herstellung von Vanillin.

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