Pflanze des Monats Juni: Roter Fingerhut

Heimisch ist der Rote Fingerhut, der zur Familie der Wegerichgewächse zählt, in Mittel- und Westeuropa. Da er auch als Zimmerpflanze beliebt ist, wird er zusätzlich kultiviert. Als zweijährige Pflanze erreicht er beachtliche Wuchshöhen bis zu zwei Metern. Die ovalen Blätter der Digitalis purpurea sind lanzenähnlich geformt, die Blüten sind violett oder pink.

Den Roten Fingerhut können Sie als junge Pflanzen kaufen und sie im Frühling in Ihren Garten setzen. Achten Sie bitte auf einen nährstoffreichen Boden und vermeiden Sie pralle Sonne. Von Juni bis August können Sie dann die Blütenpracht bewundern.

Der Rote Fingerhut ist hoch giftig, weshalb er als Heilpflanze kaum Verwendung findet. Allerdings sorgen die enthaltenen Glykoside für einen stärkeren Herzschlag und senken gleichzeitig die Herzfrequenz. Er hilft bei Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen. Jedoch nur, wenn er richtig dosiert wird. Bei zu hoher Dosierung kann es zu einem Herzstillstand kommen. Von Eigenanwendungen ist daher dringend abzuraten. Denn auch eine geringe Überdosierung versursacht teils heftige Symptome, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, bis hin zu Atemnot und Herzrhythmusstörungen. Einige Inhaltsstoffe des Roten Fingerhutes, wie zum Beispiel Glykoside, Saponine und Flavonoide, sind in verschreibungspflichtigen Medikamenten enthalten.

Neben dem pharmazeutischen Einsatz des Roten Fingerhutes wird auch Digitonin, ein Glykosid aus dem Roten Fingerhut, in der Biochemie verwendet. Es ist ein nichtionisches Tensid, das Plasmamembranen permeabilisiert und membrangebundene Proteine herauslöst.

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